
Hanf in meinen Garten 🤭
Hanf oder lateinisch Cannabis ist im Moment in aller Munde. Er soll ja eine regelrechte Superpflanze sein. Es gibt Hanfmehl, Hanföl, Hanfprotein, Hanfsamen und auch in Cremes soll Hanf die Haut vor Falten schützen. Und für diejenigen die die Pflanze lieber rauchen, strebt die derzeitige Bundesregierung eine Cannabis-Legalisierung an
Hanf ist angesagt, aber nicht bei mir
Da ich aber mit meiner derzeitigen Hautcreme sehr zufrieden bin und mir rauschhafte Zustände schon immer unangenehm waren, bin ich von der allgemeinen Hanf-Euphorie bisher nicht erfasst worden. Auch Hanf als Lebensmittel lässt mich ziemlich kalt. Bei uns kocht mein Mann. Das heißt allerdings nicht, dass ich mich deshalb nicht in unserer Küche aufhalte. Ich stehe dort sogar recht häufig mit einer Tasse Kaffee in der Hand und beobachte durch das Fenster meine Wildvögel. Denn dort, direkt vor meinem Küchenfenster befindet sich die Futterstelle
Ich weiß, Wildvögel füttern ist ein heiß diskutiertes Thema unter den Naturschützern. Ich jedenfalls füttere fast das ganze Jahr hindurch. Regelmäßig schaut ein wunderschöner Buntspecht vorbei, Meisen aller Art, Kleiber, Grünlinge, natürlich Spatzen, manchmal ein Eichelhäher … Es ist super schön und sehr beruhigend, dieser großen Vogelschar zuzuschauen wie sie ihre Körner und Samen aufpicken.
Meine “Wildwuchs-Wiese”
Um die Futterstelle herum darf alles wachsen, was will. Hier ist meine Öko-Ecke, wie mein Bruder so schön sagt. Auch das macht Spaß. Ich weiß nie, was da gerade nach oben sprießt, welche Blüte sich als nächstes öffnen wird. Nur wenn sich eine Pflanze zu sehr breit macht, wird sie entfernt. Dadurch habe ich übrigens auch jede Menge Hummeln, Bienen, Wespen, Schmetterlinge und andere Insekten zu Gast in meinem Garten.
Eine Hanfplantage in meinem Garten?
In den letzten Tagen hat eine Pflanze besonders meine Aufmerksamkeit angezogen. Langstielig, filigran mit gezackten Blättern fing sie auf einmal direkt unter dem Futtertisch in die Höhe zu schießen. An der Spitze bildeten sich viele kleine Blütenknospen. Ich bin entzückt. Was für eine schöne, interessante Pflanze.
Ich habe einen Verdacht
Allerdings keimt ein Verdacht in mir hoch. Die Form der Blätter kommt mir doch sehr bekannt vor. Handförmig zusammengesetzt und gefächert. Jeder der Blätter mit fünf Fingern – wunderschön. Google Lens gibt mir dann Gewissheit. In meinem Öko-Wildwuchs-Gartenstück haben sich wunderschöne Hanfpflanzen angesiedelt. Ich bin baff. Keine Ahnung, wie sie dort hinkamen. Wurden sie dort ohne mein Wissen ausgesät? Vielleicht von dem Schüler, der in unserer Abwesenheit immer unseren Garten gießt, in der Hoffnung, dass wir älteren Semester nicht checken, was da wächst? Eine weitere Suchanfrage bei Google klärt dann auch diese Frage auf. Hanfsamen wird super gerne und oft Vogelfutter beigemischt, wie zum Beispiel auch Sonnenblumenkerne oder Hirsekörner. Und wenn dann die Temperaturen, Feuchtigkeit und der Boden stimmt – voilà ein Hanfpflanze fängt an zu sprießen.
Hanfsamen als Superfood für Wildvögel
Hanfsamen, der zu den Ölsaaten gehört, ist auch für Wildvögel ein richtiges Superfood. Er ist Eiweiß- und durch seinen Fettgehalt auch energiereich. Zusätzlich enthält er jede Menge Omega-3-Fettsäuren. Ideal um Vögeln im Winter die nötige Energie zu spenden.

Diese Vögel stehen auf Hanfsamen:
Buchfinken, Bergfinken, Erlenzeisig, Gimpel, Kernbeißer, Spechte und Kleiber lieben Hanfkörner.
Zusätzliches kleines Hanf-Goodie für Garten und Balkon Besitzer: Hanfkörner haben keine Schalen, die entsorgt werden müssen. Wer ungeschälte Sonnenblumenkerne verfüttert weiß wovon ich spreche!
Die Blätter der Hanfpflanze
Jetzt ist mein Forscher Instinkt geweckt. Ich will mehr über meine neue Pflanzen im Garten wissen. Ich recherchiere weiter, was ich mit dem Hanf in meinem Garten sonst noch so anstellen könnte. Wie ich aus einem Blog erfahre, enthalten frische Hanfblätter viele gesunde Fettsäuren. Auch sollte man aus frischen oder getrockneten Hanfblättern feine Tees kochen können. Im Smoothie sind sie eine gesunde Zutat und pimpen einen Salat so richtig auf.
Die Hanfblüte
Meine Pflanzen haben bereits einen sogenannten “Headbund” entwickelt, der aus mehreren kleinen Blüten besteht. Das passiert bei den Outdoor-Hanfpflanzen, wenn die Tage wieder kürzer werden, also im Spätsommer. Weiter erfahre ich aus dem Netzt, dass die weibliche Blüte der Hanfpflanze der begehrte Teil ist. Die Blüte wird sowohl medizinisch als auch für den privaten Gebrauch genutzt. Die Wirkung der Blüte ist abhängig vom THC- und CBD Gehalt sowie deren Verhältnis zueinander.
Futterhanf enthält kein THC
Allerdings, so lese ich auf der Webseite von „Pauls Mühle“ meinem Vogelfutter Lieferanten, dass meine Hanfpflanze im Garten kein THC enthält. Hier wächst Futterhanf, der zwar super gesund ist aber keinerlei rausch Potential entfalten wird. Egal in was für einer Form er eingenommen oder geraucht wird. Dafür enthält Futterhanf aber folgende wertvolle Stoffe:
- Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren
- Vitamine A, B, C, D und E
- Hochwertige Proteine
- Gamma-Linolensäure
- Linolsäure
In Deutschland ist der Anbau von Futterhanf für Privatleute verboten!
Ich bin echt begeistert. Futterhanf sieht schöner aus als Kopfsalat und ist auch noch super gesund. Allerdings wird meine Kleingärtner-Euphorie unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Denn auf der Webseite des deutschen Hanf Verbandes steht: “ …. Privatpersonen, die die Landwirtschaft nicht als Beruf oder selbständig ausüben, dürfen in Deutschland keinen „Nutzhanf“ anbauen, egal wie niedrig der THC Gehalt ist und unabhängig davon, ob die Pflanze männlich oder weiblich ist. Jede Zuwiderhandlung stellt einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz dar und es werden Ermittlungsverfahren eingeleitet …” Huch!
Also, nix mit Kleingärtnerei. Futterhanf unter dem Futtertisch vernichtet!
Denn Kind und Kegel kennt die Regel! Schade eigentlich, denn diese rundum gesunde Pflanzen machen sich ausgesprochen gut in meinem Wildgärtchen. Aber als gesetzestreue Bürgerin und Tochter eines deutschen Beamten beende ich meine noch nicht gestartete Karriere als Hanf-Bäuerin und reiße alle Pflanzen mit Stumpf und Stiel aus der Erde heraus. Anschließend verbrenne ich sie in unserer Feuerschale. Der aufsteigende Geruch hat unsere Nachbarn sicher erstaunt und manch einer wird genussvoll die Nase in den Wind gestreckt haben …


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