
Was ich beim Fastenwandern an der Costa Brava erlebte
Fastenwandern an der Costa Brava – das ist sieben Tage leben ohne Essen, dafür eine tägliche Wandertour. Ich pendle zwischen Kreislaufschwäche, Fastenblues und Abnehm-Glück.
Fasten, wandern, wieder klar im Kopf werden, Entscheidungsfindung, einige Kilos verlieren und das am Besten im Süden. Also buche ich kurz entschlossen ein Woche Fastenwandern an der Costa Brava.
Entlastungstage zur Vorbereitung auf meine Fastenwoche
Ich bereite mich schon einige Tage vorher mit den obligatorischen Entlastungtagen auf meine Fastenwoche vor. Was bedeuten Entlastungstage? Hier stimme ich meinen Körper aber auch meine Seele sanft auf die bevorstehende Fastentage ein. Ich esse drei kleine Mahlzeiten an den Entlastungstagen. Zwischen den Mahlzeiten lasse ich fünft Stunden Pause. Ich achte auf leichte Kost also frisches Gemüse und ein bisschen Reis. Keine Eiweiße. Wenig bis gar nicht gewürzt und gesalzen, keine Fette. Auf Obst verzichte ich auch, denn Obst macht mir leider Appetit. Ich als Koffeinjunkie fange auch damit an meinen Kaffee Konsum zu reduzieren. Das macht den Entzug leichter, denn Kaffee ist beim Fasten entweder nicht erlaubt oder höchstens in homöopathischen Mengen!
Sieben Tage Fastenwandern mit Tagebucheintragungen. 1. Tag: Kennenlernen 2. Tag: Darmreinigung mit Bittersalz 3. Tag: Fastenblues 4. Tag: Kreislaufprobleme 5. Tag: die Energie kehrt zurück 6. Tag: Detox pur 7. Tag: ich bin im Flow 8. -12.Tag Ich gehe in die Verlängerung
Tag 1: Anreise & Fastenstart
Es ist soweit. Nach 10 Stunden Autofahrt erreiche ich das Hotel. Es liegt herrlich in einer Bucht, hoch über dem Wasser. Das Zimmer ist schnell bezogen, der Koffer ausgepackt, nun werde ich meine Fastenleiterin Jana und meine Fastengruppe kennen lernen.
Ich bin ein bisschen nervös. Wer sind meine Fasten-Mitstreiter? Stimmt die Energie in der Gruppe? Schließlich werden wir eine Woche jeden Tag zusammen hängen. Mich erwartet ein bunter Mix aus Männern und Frauen, zwischen dick und asketisch, zwischen 25 und 70 Jahren mit den unterschiedlichsten Fastenzielen: Auszeit, MeTime, Freundinnenreise, abnehmen, Allergien bekämpfen oder die Gesundheit fördern. Sehr fastenerfahrene Teilnehmer*innen, die alle Fastenwander-Anbieter zwischen Mallorca und der Ostsee kennen, absolute Neulinge und sporadische Faster.
Tag 2: Es wird ernst! Darmreinigung und eine kürzere Wanderung am Nachmittag
Beim Aufstehen merke ich schon den Nahrungsverzicht. Mir ist etwas schummrig. Ich gehe aber trotzdem zur Frühgymnastik. Denn Bewegung wirkt Wunder für mein Wohlbefinden. Vor allem, wenn der Kreislauf im Keller hängt.
Dann steht die von mir gefürchtete Darmreinigung mit Bittersalz an. Ziel ist eine komplette Darmentleerung mit Hilfe von Salzen, durch die der gesamte Stoffwechsel auf das Programm innere Ernährung umgestellt wird. Ich trinke tapfer das Glas leer, gehe zurück auf mein Zimmer und harre der Dinge die da kommen werden …
Nachmittags, mit genügend Abstand zur Darmreinigung machen wir uns auf den Weg für die erste kürzere Wanderung. Mein Körper wehrt sich empört gegen den Nahrungsentzug. Ich keuche wie eine alte lahme Dampflock den Berg hinauf.
Tag 3: Entgiftung auf dem Höhepunkt - Körperlich und seelisch
Frühgymnastik – Darmreinigung mit einem Einlauf – längere Wanderung an der wunderschönen Küste entlang. Ich fühle mich wie ein nasses Handtuch in der Kurve.
Boah! Kopfweh, Kreislaufprobleme, eine weiße belegte Zunge, in meinem Nacken knarrt es. Mein Körper entgiftet und stellt nun langsam seinen Stoffwechsel auf Ketose um. Trinken, trinken, trinken heißt der Auftrag. Schönes Extra ist der eigene Fastenraum für die Gruppe. Hier ist ein Wasserhahn montiert, aus dem wir Tag und Nacht bestes, gereinigtes Trinkwasser zapfen dürfen.
Der Fastenblues packt mich mit voller Wucht. Ich habe harte Wochen hinter mir. Mobbing, Wut, Ärger, Enttäuschung, Machtlosigkeit. Diese ganzen schlimmen destruktiven Gefühle brechen von einer Minute auf die andere über mich hinein. Ich weiß, Fasten setzt auch immer mentale Prozesse in Gang. Das ist ja einer der Gründe warum ich hier bin. Trotzdem, es ist hart.
Ich schlafe schlecht. Ich nutze die Nacht um mir meine Ängste, Sorgen und Verletzungen von der Seele zu schreiben. Danke Tagebuch!

Tag 4: Alles ist zäh!
Morgens immer noch Kreislaufprobleme, die aber nach der Bürstenmassage, der Frühgymnastik und pflanzlichen Tropfen von Fastenleiterin Jana sich etwas bessern.
Mental geht es mir noch nicht gut. Mein Körper will, analog zur physiologischen Reinigung, auch seelische Schlacken loswerden, wie es Dr. Otto Petri so gut beschreibt. Ich nehme mir den Raum und lasse meine Traurigkeit zu. Ich bin dankbar für die Wanderung, die frische Luft, die schöne Natur und die Gemeinschaft in der Gruppe, all das tut mir unendlich gut und hilft mir in den dunklen Stunden.
Höhepunkt des Tages: Fastenleiterin Jana packt einen frische Obst-Smoothie aus. Jeder von uns bekommt ein Schnapsglas davon. Ich bin im Himmel!
Tag 5: Endlich wieder Energie

Die erste Nacht durchgeschlafen. Ich fühle mich gut! Frühgymnastik, die bergige Wanderung. Ich bewältige alles voller Elan und guter Laune.
Mein Körper hat seinen Stoffwechsel offensichtlich umgestellt. Die Ketose läuft! Meine Energie beziehe ich nun aus meinen Fettdepots, was ich inzwischen auch im Spiegel sehen kann. Ich nehme richtig ab! Auf die Schnelle einige überflüssigen Pfunde loszuwerden ist natürlich eine der angenehmen Begleiterscheinung des Fastens.
Auch mental geht es aufwärts. Neue Pläne, neue Ideen, neue Impulse. Ich sehe wieder klar!
Tag 6: Wow! Immer noch Detox, Detox, Detox!
Ich scheide immer noch aus. Meine Augen sind verquollen, die Zunge weiß belegt. Eigentlich kaum zu glauben aber auch der Einlauf bringt noch Ergebnisse. Mein Tagebuch und ein warmer Leberwickel unterstützen meinen Körper und meine Seele bei der Entgiftung und tuen gut.
Fasten ist wirklich nichts für Schnullis!
Tag 7: Ich kann noch länger!
Ich bin im Flow! Meine Sinne sind geschärft. Kaffee schmeckt mir nicht mehr. Mein Geist ist klar, meine Haut wird rosig und auch die Zunge verliert ihren Belag. Ich bin körperlich erstaunlich fit. Kein Hunger, keine Gelüste. Das Leben ist schön! In der Gruppe haben alle gute Laune. Wir lachen viel. Ich genieße meinen letzten Tag an der Costa Brava.
Abends steht für manche in meiner Fastengruppe das feierliche Fastenbrechen an. Jana hat den Tisch liebevoll gedeckt und die Teller der Fastenbrecher schön angerichtet. Es brennen sogar Kerzen.
Ich hänge auf jeden Fall noch ein paar Tag dran und bleibe bei meiner wässrigen Fastensuppe. Denn jetzt geht Fasten ganz einfach.
Tag 8: Adiós liebe Fastengruppe
Es geht zurück nach Hause und ich in die Fasten-Verlängerung. Mein Ziel ist es insgesamt 12 Tage zu fasten. Die letzten Tage traue ich mir auch zu Hause zu.
Tag 9: Im Fasten-Tunnel
Ohne die tägliche Nahrungsaufnahme habe ich unglaublich viel Zeit. Ich mache lange Spaziergänge mit dem Hund. Einmal komme ich an einem Ausflugslokal vorbei. Mein Appetit meldet sich zurück. Ich habe unglaublich Lust auf ein Rührei mit Champignons. Keine Ahnung warum. Vielleicht signalisiert mir mein Körper, dass er Eiweiß braucht? Ich bleibe standhaft und bin stolz auf mich!
Tag 10: Mein Gesicht wird faltiger
Mein Mann sagt ich sehe alt aus. Beim kritischen Blick im Spiegel fällt mir auf, dass mein Gesicht nach 10 Fastentagen anfängt Unterhautfettgewebe zu verlieren. Mit Ü50, rein optisch, kein guter Zustand. Tja, von welcher Promi-Frau stammt dieses Zitat? „… im Alter muss man sich zwischen Gesicht und Po entscheiden … “ Ist wohl leider was Wahres dran!
Tag 11: Weiter machen oder Fastenbrechen?
Auch wenn ich körperlich und mental locker noch einige Tage weiter fasten könnte, plane ich für morgen das Fasten zu brechen. Ich verliere einfach zu viel Fett im Gesicht und an der Brust. Ich sehe alt aus! Und dafür bin ich definitiv zu eitel!
Tag 12: Fastenbrechen!

… behutsamer Wiederaufbau von Stoffwechsel und Verdauungsfunktionen, die während des Fastens geruht haben … (Dr. Otto Petri)
Ich breche mein Fasten ganz klassisch mit einem Apfel. Ich wähle meiner Lieblingssorte: Boskop. Kleine Bissen, bewusstes kauen. Ich schmecke! Es ist wohl der leckerste Apfel ever!
Es gibt eine einfache Faustregel für das Fastenbrechen: Bei einer Fastenwoche solltest du mindestens zwei Tage aufbauen, bei zwei Fastenwochen mindestens vier Tage.
Fazit Fastenwandern
Es ist hart, schmerzhaft, du wirst frieren, du wirst den Blues haben, du wirst nicht wissen, wie du auch nur zwei Schritte laufen sollst aber nach ungefähr drei Tagen wird sich der Schalter umlegen. Sowohl körperlich als auch seelisch.
Sobald Dein Körper im Zustand der Ketose ist, er also seine Energie aus deinen Fettdepots zieht, wird es dir von Tag zu Tag besser gehen.
Für mich ist es immer so, als ob eine Wolke, die die Sonne verdeckt hat weiter zieht. Du siehst Dinge klarer, du bist wieder optimistisch, schmiedest neue Pläne, du bist stolz auf deinen Körper, der ohne Nahrung kraftvoll die Berge erklimmt.
Probiere es einfach mal aus. Nicht für jeden ist Fastenwandern etwas aber für mich ist es das beste Detox für Körper und Psyche.
Deine Sybille
Fasten ist der stärkste Appell an die natürlichen Selbstheilungskräfte des Menschen, sowohl leiblich wie seelisch gesehen. (Dr. Heinz Fahrner)
Fastenwandern an der Costa Brava in Port Salvi
Ich beschreibe hier eine Woche Fastenwandern an der Costa Brava mit dem Anbieter Gesundkraft Fasten ,im Hotel Eden Roc Mediterranean, Sant Feliu de Guíxols.


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