putzen ist zen
Column,  Meditieren,  Wellness

Darum ist Putzen so Zen

Putzen ist ZEN? Ordnung hilft mir bei der kreativen Arbeit am Schreibtisch? Ich kann wirklich sagen, vor ein paar Jahren hätte ich mich darüber noch tot gelacht. Mein Schreibtisch, damals, als ich noch in einem Büro arbeitete, war riesig und das Chaos darauf auch. Aber ich pflegte dieses Image der Schreibtisch-Chaotin, die super kreativ erfolgreiche Marketingkampagnen entwicklete. 

Hinter mir an meiner Pinwand hatte ich sogar dieses Zitat von Albert Einstein hängen:

“Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert, was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen aus, der ihn benutzt.”

Und wie war das mit dem Putzen?

Die Unordnung setzte sich natürlich in meinem Haus fort. Klar, als ich noch eine 50 Stunden Woche hatte, hatte ich natürlich eine Haushaltshilfe. Nur dank dieser Frau war es bei mir aufgeräumt, ordentlich und sauber. (Zumindest an den beiden Tagen an denen sie da war)

Doch dann kam die Pandemie, das Home-Office und mein neues Leben als freie Autorin und Expertin für Markenaufbau. Was soll ich sagen? Ich wollte nicht am Schreibtisch sitzen, während eine andere Person meinen Müll beseitigt. Es war mir einfach unangenehm. 

Also beschloss ich, selbst für Ordnung zu sorgen. Ein großes Unterfangen für mich (nicht lachen), das war es tatsächlich. Ich habe die letzten 20 Jahre nicht geputzt. Und wenn ich ehrlich bin, davor auch nicht wirklich. Zuerst investierte ich einen Haufen Geld in einen Vorwerk Wischsauger, in Putzmittel, Hightech Putztücher und ich legte los. 

Am Anfang hasste ich es zu putzen, aber da ich  es noch mehr hasse, wenn jemand in meiner Anwesenheit meinen Schmutz beseitigte, blieb ich dabei. Ich putze weiter.  Machte mir einen Plan. Jeden Tag eine Stunde, aber das nervte mich! Also eine Woche nicht putzen und dann die große Aktion – bedeutet alles auf einmal putzen. Auch nicht gut.  Aber es entwickelte sich. Schließlich verabschiedete ich mich ganz einfach von meinen Putzplänen.

Heute fange ich einfach an zu putzen, wenn ich mich in dem Raum nicht mehr wohl fühle. Ganz Fengshui. Und ich entdeckte, dass im Putzen jede Menge Zen steckt.

Zen bedeutet „Meditation“ oder „Versenkung“. Wir versuchen, im gegenwärtigen Augenblick präsent zu sein, sei es bei der Zen-Meditation in der Konzentration auf die Haltung und Atmung, sei es bei allen anderen Tätigkeiten des Alltags

Putzen ist für mich inzwischen ganz einfach eine weitere Form meiner täglichen ZEN Mediation.

Sitze ich an einem Text und komme nicht weiter oder mir fehlt komplett der Ansatz für eine erfolgreiche Markenführung, meine Gedanken springen wild durch das Universum, nun, dann fange ich an zu putzen. Ohne Musik. Ich bin ganz bei mir, bin allein und putze in Achtsamkeit. Um es in ZEN Sprache auszudrücken: “ Ich putze um die Wolken des Geistes zu entfernen.”

Und es klappt. Es klappt sogar perfekt.  Während der oft eintönigen immer selben Bewegungen fangen meine Gedanken an zu fliegen. Nach einiger Zeit, wenn die Flächen sauber sind, die Böden glänzen, bin ich wieder bereit, zurück an den Schreibtisch zu gehen.

Alles anders im Home-Office

Aufgeräumter Schreibtsich ist ZEN

Und auch an meinem Schreibtisch hat sich alles geändert. Heute empfängt mich  eine freie Arbeitsfläche. Hier liegen nur noch meine Brille, meine beiden wunderschönen Montblanc Schreibgeräte und mein Tages-Journal. Das war’s.

Das verrückteste – ich kann an einem chaotischen Schreibtisch so wie früher mit riesigen Papierstapeln nicht mehr arbeiten. Es lenkt meinen Geist ab. Ich habe bei mir beobachtet, wenn mein Schreibtisch unordentlich ist, klicke ich mich viel mehr durch unnötige Instagram Posts und Shopping Seiten. Es fällt mir schwer mich zu fokussieren und konzentrierter bei meiner Arbeit zu bleiben.  Mein neues Motto?

“Äußere Ordnung führt zu innerer Ordnung”
– Maria Montessori

Deshalb ist putzen so ZEN

Und deshalb ist Putzen und Ordnung halten für mich ZEN. Ich besinne mich dadurch auf mich. Ich mache daraus keine Achtsamkeits-Kunst. Nein, das braucht es gar nicht. 

Die körperliche Arbeit verhindert, dass ich mich nicht in Gedankenspiele verstrickt oder sinnlose Zeit in den sozialen Medien vergeude. Samu (körperliche Arbeit im ZEN Buddhismus) holt mich zurück auf den Boden, erdet meinen Geist.

Zen besagt, dass man mit einer visuellen Ordnung vor Augen innerlich zur Ruhe kommt. Ordnung und  Leere auf meinem Schreibtisch beruhigen also meinen Geist. Die Konzentration und Fokussierung auf ein Thema fällt mir leichter.

Gedanken und Gefühle werden während des Putzens klar

Ich kann das Putzen als Form der täglichen Meditation nur empfehlen. Gedanken und Gefühle werden während des Putzens klar, die Kreativität kehrt zurück, neue Ideen fliegen dir zu. Alles kommt von alleine, fast mühelos.  Kehrst du zurück an deinen Schreibtisch, bleiben diese neuen Ideen und Gedanken bei dir, denn dort ist nichts, was dich ablenken könnte. 

Positiver Nebeneffekt: Deine Wohnung blinkt und unangemeldeter Besuch führt nicht mehr zu hektischen aufräumen Aktionen! 

Probiere es doch einfach mal aus, wenn du im Home-Office sitzt, du nichts auf die Reihe bekommst, sinnlos durch deine Social-Media Kanäle klickst oder wenn deine Gedanken Karussell fahren und du einfach nicht auf den Punkt kommst. Streif die Gummihandschuhe über, hole deine Putzutensilien und fange an zu putzen! Denn Putzen & Ordnung  ist echtes Zen!

Cookie Consent mit Real Cookie Banner